Das Rhinozeros Clara, in Lebensgröße gemalt vom berühmten Jean-Baptiste Oudry, neben Nagelbildern des jüngst verstorbenen Günther Uecker – diese Kombination ist wohl nirgends anspielungsreicher zu erleben als im heute wiedereröffneten Staatlichen Museum Schwerin.
Vier lange Jahre war das Museum geschlossen, wurde das gesamte Gebäude grundlegend modernisiert und die Sammlung neu arrangiert.
Neue Ausstellungsbereiche, digitale und barrierefreie Angebote sowie interaktive Vermittlungsformate machen den Museumsbesuch jetzt noch vielseitiger – und das Ganze bei freiem Eintritt in den ersten vier Jahren, finanziert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und den Mäzen Alexander Otto.
Ab heute geben sich Gemälde von Caspar David Friedrich, Lovis Corinth, Max Liebermann, Wolfgang Mattheuer und auch Marcel Duchamp, dem Urvater der Konzeptkunst, wieder die Ehre. Und auch das Gouden Eeuw, das Goldene 17. Jahrhundert der Niederlande, kommt wieder voll zur Geltung.
„Das Staatliche Museum mit seiner außergewöhnlichen Kunstsammlung ist ein Herzstück der Kunst- und Kulturszene in Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Beatrix Hegenkötter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag. „Hier kommt zusammen, was unser Land ausmacht: Geschichte und Gegenwart, internationale Kunst und regionale Identität, Bildung und Erlebnis. Mit der Wiedereröffnung setzen wir ein starkes Zeichen für unsere Kulturlandschaft.“
Insgesamt 23 Millionen Euro wurden in die Modernisierung investiert. Davon stammen 7,5 Millionen Euro aus einer Spende von Alexander Otto, die restlichen Kosten trägt das Land Mecklenburg-Vorpommern.
„Kultur gehört in die Mitte der Gesellschaft“, betont Hegenkötter. „Deshalb ist es richtig und wichtig, dass alle Menschen Zugang dazu haben – unabhängig vom Geldbeutel.“
