SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler kommt ab dem Schuljahr 2026/27. Bund und Länder haben im Streit über die Finanzierung gestern im Vermittlungsausschuss einen Kompromiss erzielt. Dazu erklärt Nadine Julitz, kinder- und jugendpolitische Sprecherin: 
„Endlich ist der Rechtsanspruch für den Ganztag in Grundschulen beschlossene Sache. Für uns ist das nur konsequent: Nach dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz gibt es den nun auch ab dem Schuljahr 2026/2027 in der Grundschule. Damit kommen wir einer echten Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich näher und bieten Kindern bessere Bildungschancen. Schule ist mehr als nur Unterricht allein. Es war gut, dass Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei diesem Thema auch im Bund nicht locker gelassen hat.

Kinder sollen wachsen können, stetig, mal langsam und dann wieder schnell und vor allem an ihren Aufgaben. Dafür schaffen wir gute Chancen. Denn wir wollen keinen Wettbewerb, in dem jedes Kind sich selbst überlassen bleibt und bei dem nur die Stärksten gewinnen. Es geht uns um gleiche Startchancen für unsere Kinder. Diejenigen, denen Probleme und Schicksalsschläge widerfahren, wollen wir die Hand reichen. Dafür wollen wir die Nachteile der sozialen Herkunft angehen, je eher, desto bessere Lebenschancen eröffnen sich für ein Kind. Chancengleichheit und Selbstbestimmung für alle Kinder sind ehrgeizige Ziele. Das wissen wir. Aber es sind realistische Ziele, wenn wir sie als politische Priorität behandeln. Das machen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb war es richtig, dass wir die kostenfreie Kita für alle seit 2020 im Land eingeführt haben. Deshalb war es richtig, dass wir das Gute-Kita-Gesetz im Bund verabschiedet haben. Deshalb war es richtig, dass wir beim Rechtsanspruch für die Ganztagsbetreuung auch in Grundschulen drangeblieben sind. Damit haben wir schon viel für unsere Kinder in den zurückliegenden fünf Jahren im Landtag erreicht. Überhaupt sind wir beim Ausbau des Ganztags in unserem Land schon gut vorangekommen. Seit fünf Jahren sind im schulischen Bereich 7.556 zusätzliche Ganztagsplätze geschaffen worden. Inzwischen arbeiten rund 75 Prozent aller weiterführenden Schulen als Ganztagsschulen, rund 80 Prozent davon in einer gebundenen Form. Gut die Hälfte aller öffentlichen Grundschulen bietet ebenfalls über den Unterricht hinaus ergänzende Angebote an.

Jetzt gehen wir für die Zukunft der Kinder die nächsten Schritte: Wir werden durchsetzen, dass Kita-Gruppen kleiner werden und somit mehr Erzieherinnen und Erzieher weniger Kinder betreuen. Zudem brauchen wir bundesweit eine Kindergrundsicherung. Es darf nicht sein, dass in einem so reichen Land wie Deutschland Kinder noch immer in Armut aufwachsen. Kinder sollen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland eine gute Zukunft bekommen.“
Kontakt
  • stellv. Fraktionsvorsitzende
  • Sprecherin für Berufliche Bildung, politische Bildung, Medien und Medienkompetenz Europapolitik
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