SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Mit dem jährlich am 12. Mai begangenen Internationalen Aktionstag der Pflegenden wird die Bedeutung der Pflegeberufe für die Gesellschaft gewürdigt. Christine Klingohr, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, erklärte dazu:

„Die Pflege besitzt eine herausragende Bedeutung für uns als Gesellschaft, denn hier wird Solidarität und Hilfsbereitschaft gelebt und organisiert. Gleichzeitig hält uns die Pflege funktionsfähig. Denn nur wer die gute Versorgung seiner Familienangehörigen sichergestellt weiß, kann seine Kraft voll in Job, Familie und Ehrenamt investieren und findet auch Zeit für Erholung und Freizeit.

Damit alle Menschen in Mecklenburg-Vorpommern die Versorgung erhalten die sie benötigen, müssen wir eine Vielzahl akuter Herausforderungen angehen. Allen voran müssen wir den demografischen Wandel bewältigen. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren circa 600.000 Menschen zusätzlich in Deutschland pflegebedürftig werden, während uns gleichzeitig Pflegekräfte fehlen und wir die Finanzierbarkeit sicherstellen müssen.

Zur nachhaltigen Sicherung der Pflege gehört aus unserer Sicht im Augenblick vor allem die Gewinnung von Pflegekräften. Möchten wir Menschen für die Pflegeberufe gewinnen, müssen die Arbeitsbedingungen entsprechend attraktiv sein. Wir sehen ganz klar die Wünsche der Pflegekräfte: bessere Personalausstattung, damit mehr Zeit für die zu Pflegenden bleibt und Stress und Zeitdruck reduziert werden und weniger Überstunden anfallen; bessere Bezahlung, damit der Lohn gut zum Leben reicht, auch mit Familie; flexible Arbeitsmodelle und der Ausbildung angemessene Tätigkeiten. Neben den Wünschen der Beschäftigten sind auch die wissenschaftlichen Empfehlungen ganz klar. Allen voran gilt:

  1. besser bezahlen
  2. besser und umfangreicher ausbilden
  3. Arbeitsbelastung und Stress für die Pflegekräfte reduzieren

Diese Wünsche und Empfehlungen sind auch unser Leitfaden. Daher ist es gut, dass seit September 2022 in der Pflege Tariflohn gezahlt wird. Und es ist gut, dass die Personalbemessung sowohl in den Kliniken als auch in der stationären Altenpflege reformiert wird. Pflegefachkräfte sollen sich wieder verstärkt auf ihre fachlichen Aufgaben konzentrieren können, die Attraktivität des Pflegeberufes wird im Sinne der Vereinbarungen der konzertierten Aktion Pflege erhöht.

Im nächsten Schritt muss nun bundeseinheitlich festgelegt werden, wie die Pflegehelferausbildung auf Qualifikationsniveau 3 ausgestaltet werden soll und wie flächendeckend Schulgeldfreiheit in allen Pflegeberufen gewährleistet werden kann, damit wir die Reformen auch personell stemmen können.

Wir machen derzeit viele kleine, doch sehr bedeutsame Schritte, um effektiv Verbesserungen in der Pflege zu schaffen. All das dauert Zeit und erfordert Geduld. Wir stellen damit heute die Weichen für die gute Versorgung von morgen.“

  • stellv. Fraktionsvorsitzende
  • Sprecherin für Senioren-, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik
  • Finanzausschuss, Sozialausschuss