SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Nachdem die CDU-Fraktion MV gestern angesichts der Steuerschätzung einen Sparkurs angemahnt hatte, forderte sie heute in einer Pressemitteilung die Wiedereinrichtung der juristischen Fakultät in Rostock mit Kosten in Millionenhöhe. Hierzu erklärt der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dirk Stamer:

„Es ist schon erstaunlich, dass die CDU an einem Tag einen harten Sparkurs von der Landesregierung fordert und am nächsten Tag Ausgaben in Millionenhöhe zur Einrichtung der juristischen Fakultät in Greifswald erwartet. Anscheinend richtet sich die CDU immer genau nach dem Wind, der gegen die Landesregierung weht, egal aus welchen Richtungen er kommt.

Zu den Fakten: Es braucht mehr Juristen in den kommenden Jahren. Wir nehmen dieses Problem nicht nur wahr, sondern auch ernst. Es stellt sich jedoch die Frage, mit welchen Maßnahmen wir dem steigenden Bedarf an Juristen in den kommenden Jahren gerecht werden können.

Die Entscheidung, die juristische Ausbildung in Greifswald und die Lehrerausbildung in Rostock zu konzentrieren, wurde damals unter ganz anderen Vorzeichen getroffen. Damals wurden deutlich mehr Juristen ausgebildet, als Bedarf in MV bestand. Heute gibt es natürlich ganz andere Rahmenbedingungen.

Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass die Nachfrage nach einer juristischen Ausbildung in Greifswald sinkt. In den vergangenen acht Jahren ist die Zahl der Erstsemester von 245 auf 124 gefallen. Gerade in Hinblick auf diese Entwicklungen, ist es fraglich, ob ein zusätzlicher Studiengang in Rostock alle Probleme direkt lösen würden. Zudem hat ja auch die CDU mitbekommen, dass die finanziellen Handlungsspielräume durch die Steuerschätzung und den Zensus zusehends enger werden. Außerdem würde eine neue Fakultät an der Uni Rostock zulasten der Universität Greifswald gehen.

Deshalb halten wir es gegenwärtig für den besseren Weg den Studiengang in Greifswald zuerst so zu optimieren, dass wir die Kapazitäten dort voll ausschöpfen können und gleichzeitig mehr Studierende erfolgreich zu ihrem Abschluss führen können. Auch die bereits getroffenen Änderungen beim Referendariat, bspw. die Möglichkeit zur Teilzeit, machen uns letztlich als Studien-, Ausbildungs- und Arbeitsort attraktiver.“ 

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