SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Heute hat der Landtag über Corona-Maßnahmen wie etwa Maskentragen und Isolationspflicht gesprochen. Deutlich wurde in der Debatte, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, wie der Schutz und das weitere Vorgehen gegen Corona-Infektionen im Detail ausgestaltet werden soll. „Wir sind noch nicht von einer pandemischen zu einer endemischen Lage gekommen. Das Corona-Virus ist auch jetzt alles andere als harmlos. Es wird wahrscheinlich weiterhin regionale oder überregionale Ausbrüche und saisonale Erkrankungswellen geben, vor denen wir uns weiterhin schützen müssen“, sagte Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag. 
„Es ist gut, die Isolations-Regelung immer wieder aufs Neue zu diskutieren und zu hinterfragen. Es ist gut, dass im Landtag die demokratischen Fraktionen bei diesem Thema sehr sachliche diskutieren und wir zusammenbleiben. Zum Glück hat die Pandemie derzeit eine kontrollierbare Phase erreicht. Über diese Entwicklung freuen wir uns alle. Wir alle wollen zurück zur Normalität, wir alle wollen Corona hinter uns lassen.

Dennoch müssen wir neue Ansteckungen mit Corona so gering wie möglich halten. Die aktuelle Virusvariante ist nicht mehr so gefährlich wie die Ursprungsvariante, jedoch führt sie weiterhin zu ernstzunehmenden Erkrankungen und das Corona-Virus stellt für bestimmte Bevölkerungsgruppen weiterhin eine hohe Gefahr dar. Das betrifft insbesondere unsere im Schnitt sehr alte Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu kommt das Risiko einer Long-Covid Erkrankung auch bei einem milden Verlauf. Zudem sollten wir dem Virus möglichst wenige Möglichkeiten zur Mutation bieten. Und wir müssen jetzt im Winter auch weiterhin sicherstellen, dass die Krankenhäuser nicht überlastet werden.

Erschwerend kommt hinzu, das Corona-Virus sorgt selbst bei leichten Verläufen für hohe Krankenstände in allen Branchen, also auch im Gesundheitswesen, wodurch es wiederum zu erschwerten Bedingungen und Engpässen in den Kliniken kommen könnte. Wir sehen immer wieder, dass Infizierte zwei bis drei Wochen zu Hause bleiben müssen. Es ist daher nichts gewonnen, wenn Beschäftigte trotz eines positiven Tests einige Tage arbeiten, dadurch aber weitere Kollegen ansteckt, die dann ebenfalls zwei Wochen krank sind. Angesichts der angespannten Personallage in vielen Bereichen, unter anderem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch in vielen anderen Betrieben, ist es deshalb unklug, die Isolationspflicht aufzuheben. Gleiches gilt für eine Aufhebung der Maskenpflicht. Unter all den genannten Gesichtspunkten sind diese einfach zu realisierenden Maßnahmen daher auch weiterhin vertretbar. Zudem ist es einfach so, dass wenn jemand krank ist, sollte er sich auch auskurieren und zu Hause bleiben.

Nicht gut ist der Vorstoß einzelner Bundesländer bei diesen Themen, das sorgt einzig und allein für unübersichtlichere und weniger gut nachvollziehbare Verhältnisse. Wenn keine regionalen Besonderheiten vorliegen, sollten wir daher nach einem einheitlichen Weg suchen“.
  • stellv. Fraktionsvorsitzende
  • Sprecherin für Senioren-, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik
  • Finanzausschuss, Sozialausschuss