SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Martina Tegtmeier: Geringe Einwohnerdichte und eingeschränkte finanzielle Handlungsspielräume sind die großen Herausforderungen

Im Rahmen der Sitzung der Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" stellten heute das „Deutsche Institut für Urbanistik" und „plan:mobil Verkehrskonzepte & Mobilitätsplanung" den ersten Teil ihres Gutachtens zum Thema „Mobilität im Alter" vor, in dem Sie vor allem die derzeitige Mobilitätssituation von Seniorinnen und Senioren in Mecklenburg-Vorpommern und detailliert in den sogenannten ‚Lupenregionen' Ludwigslust-Parchim und Vorpommern-Greifswald analysieren. Hierzu erklärt Martina Tegtmeier, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied der Enquete-Kommission:

„Sinkende Einwohnerzahlen, die daraus resultierend geringe Einwohnerdichte im Land und eingeschränkte finanzielle Handlungsspielräume öffentlicher Haushalte stellen gerade für Ältere abseits der Städte bei der Aufrechterhaltung eines angemessenen Mobilitätsangebotes eine große Herausforderung dar.

Menschen, die einen PKW zur Verfügung haben, sind in aller Regel mobil. Auf viele Ältere trifft das aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen leider nicht zu. Aktuell verfügen gerade Seniorinnen oft nicht über einen Führerschein.

In den Zentren existiert ein angemessener öffentlicher Personennahverkehr, aber die Erreichbarkeit der Grundzentren aus kleineren Ortsteilen ist ein Problem. Abseits der kleinen Städte fährt oft nur noch der Schulbus. Für einen lohnenden ÖPNV ist es jedoch notwendig, dass mehrere Personen zur gleichen Zeit von A nach B wollen.

Hier müssen wir mit der Enquete-Kommission Wege aufzeigen, die Mobilität auch im Alter sichern. Eine Möglichkeit ist für die SPD-Fraktion z.B. die Verknüpfung alternativer Mobilitätsangebote wie Bürgerbusse oder Fahrdienste mit den Angeboten des ÖPNV.

Im Siedlungsbereich liegt unser Augenmerk auf der seniorengerechten Gestaltung der Verkehrsflächen, insbesondere der Fuß- und Radwege. Gleichzeitig werden wir prüfen, welche Dienstleistungen auch mobil angeboten werden können. Wir beobachten u.a. die Modellversuche zu mobilen Bürgerämtern oder zur Sicherung der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes mit großem Interesse."

Hintergrund:
Die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" wurde vom Landtag eingesetzt, um politische Maßnahmen zur Anpassung an die älter werdende Gesellschaft zu empfehlen. Sie setzt sich aus elf Mitgliedern des Landtages und zehn externen Fachleuten zusammen und tagt öffentlich. In den sechs Themenfeldern „Wohnen im Alter", „Alter und Gesundheit/Pflege", „Mobilität im Alter", „Bildung/Arbeit", Bürgerschaftliches Engagement/Gesellschaftliche Teilhabe" und „Infrastruktur" erarbeitet die Kommission auf Grundlage von wissenschaftlichen Gutachten und im Dialog mit den zuständigen Ministerien und Experten aus der Praxis Vorschläge für eine zukunftsfeste Seniorenpolitik.

  • Sprecherin für Innen- und Kommunalpolitik
  • Innenausschuss