SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Die Gewerkschaft ver.di hat am Dienstag ein Positionspapier vorgestellt und schlägt darin einem Stufenplan zur Absenkung des Betreuungsschlüssels in den Kitas vor. Zudem wird erneut die Einführung eines landesweiten Mindestpersonalschlüssels sowie eine Ausbildungsoffensive für Erzieherinnen und Erzieher gefordert.
Ver.di übernimmt im Stufenplan die Forderung der Volksinitiative und der Bertelsmann-Stiftung, die in der Krippe einen Betreuungsschlüssel von 1:4, im Kindergarten von 1:10 und im Hort von 1:17 wünschen. Die Umsetzung soll, so der Vorschlag von ver.di, stufenweise bis 2029 erfolgen. Mandy Pfeifer, familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, sieht diesen Vorschlag gleichwohl kritisch:

„Ich danke ver.di für einen konkreten Vorschlag, wie aus ihrer Sicht eine Absenkung des Betreuungsschlüssels erfolgen sollte. Er ist ein weiterer Beitrag zur Diskussion darüber, wie die Qualität in unseren Kitas langfristig noch weiter verbessert werden kann. Mit Blick allein auf die nächsten zwei Jahre bedeutet die Forderung von ver.di aber bereits rund 2.000 Fachkräfte mehr.

Für die SPD-Fraktion steht jedoch weiterhin an erster Stelle, dass wir die Qualität und die Arbeitsbedingungen verbessern und gleichzeitig jedem Kind in MV ermöglichen, eine Krippe und Kita zu besuchen. Dabei muss mit Augenmaß geschaut werden, was realistisch möglich ist, um das Ziel einer dauerhaften Qualitätsverbesserung zu erreichen. Die Qualität der Kitabetreuung, gute Arbeitsbedingungen und der notwendige Fachkräftebedarf, um jedem Kind einen Platz anbieten zu können, müssen zusammen gedacht werden.“

Dies ist auch das Ziel, dass die MV-Koalition mit der neuen Novelle zum Kindertagesförderungsgesetz (KiföG) verfolgt. Hier soll unter anderem die Fachkraft-Kind-Relation von aktuell 1:15 auf 1:14 reduziert werden. Bedeutet: Ab September 2024 müsste eine Erzieherin bzw. ein Erzieher nur noch für 14 anstatt für 15 Kinder Sorge tragen. Darüber hinaus soll die Ausbildungsvergütung für Erzieherinnen und Erzieher für 0 – 10jährige Kinder erhöht werden. Dieser Gesetzesentwurf wird derzeit in den Ausschüssen des Landtages debattiert.

Kontakt
  • Sprecherin für Familien-, Kinder-, Gleichstellungspolitik und LSBT*IQ
  • Bildungsausschuss, Sozialausschuss