SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Zum Antrag „Pädiatrische, gynäkologische und geburtshilfliche Versorgung in M-V sicherstellen – zukunftsfähige Konzepte und Maßnahmen entwickeln“ erklärt Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: 
„Natürlich brauchen wir in Mecklenburg-Vorpommern landesweit eine funktionierende medizinische Versorgung vor und nach der Geburt. Dazu stehen wir als SPD-Fraktion. Dazu stehen wir als Koalition. Nicht nur, weil eine Geburt eben genauso dringend sein kann wie ein Herzinfarkt oder ein Beinbruch. Vielmehr brauchen Schwangere und werdende Eltern Sicherheit und Unterstützung. Genau dafür brauchen sie auch bestmögliche, erreichbare medizinische Versorgung, wenn es um die Geburt ihres Kindes und ebenso wichtig, auch wenn es um die Vor- und Nachsorge der Mütter geht. Daher brauchen wir ein gutes Miteinander in der Geburtshilfe zwischen Hebammen, Gynäkologen, Pädiatrie, Krankenkassen und allen weiteren Akteuren. Unser Ziel ist deshalb, im Interesse der Schwangeren, der werdenden Eltern und der Kinder gute Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten und auch langfristig zu sichern.

Das ist jedoch für ein Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Herausforderung. Wesentliche Stichpunkte sind medizinische Qualität, schnelle Erreichbarkeit, ausreichend Personal, gute Arbeitsbedingungen und das alles zukunftsfest. Jedoch sind wir zuversichtlich, dass wir mit der im April beschlossenen Kommission der Landesregierung zur Zukunft der medizinischen Versorgung ein gutes Konzept auf den Tisch bekommen. Start der Arbeit der Kommission soll im Sommer sein. Die Kommission, die Expertise aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Landesregierung bündeln wird, soll die wesentlichen Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission ‚Zukunft medizinische Versorgung in MV‘ zielorientiert umsetzen. Darin ist ein wichtiger Punkt die Zukunft der Geburtshilfe sowie der Kinder- und Jugendmedizin in unserem Land. Genau das haben wir auch in unserem Koalitionsvertrag festgeschrieben.

Wer also jetzt nach Konzepten zur Sicherstellung der pädiatrischen, gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung ruft, der könnte wissen: Diese sind auf dem Weg. Der heute beratene Antrag wäre entbehrlich gewesen, denn die Prozesse, die im Antrag jetzt angestoßen werden sollen, haben wir bereits in Gang gesetzt. Damit sind wir ganz klar einen großen Schritt voraus.

Eine der drängendsten Herausforderungen bleibt der Personalbedarf vor dem Hintergrund einer immer älteren Bevölkerung. Wir brauchen Fachärzte in der Kinder- und Jugendmedizin, aber auch Fachkräfte im Bereich der Pflege. Dafür bringen wir im Land gerade die Reform des Pflegeberufegesetzes auf den Weg. Mit dieser wollen wir den Pflegeberuf so interessant machen, dass wir den stetig steigenden Bedarf an Pflegefachkräften abdecken können. So schaffen wir Entlastungen, die sich natürlich auch in der Geburtshilfe bemerkbar machen.

Und wir kommen auch im Bundesrat voran: Unsere Initiative, das Vergütungssystem für Krankenhäuser weiterzuentwickeln, ist beschlossen worden. Wir sind damit für die Refinanzierung stationärer Leistungen – insbesondere der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Geburtshilfe – eingetreten, um die tatsächlich vorhandenen Kosten für das Vorhalten von Leistungen stärker zu berücksichtigen. Das hilft, zu verhindern, dass diese Leistungsangebote aus wirtschaftlichen Gründen abnehmen und eine gut erreichbare Versorgung gefährdet wird.“
  • stellv. Fraktionsvorsitzende
  • Sprecherin für Senioren-, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik
  • Finanzausschuss, Sozialausschuss