SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 7. März. Der internationale Aktionstag markiert die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Um das gleiche Gehalt wie Männer zu verdienen, müssten Frauen rein rechnerisch 66 Tage länger arbeiten. Die Lohnlücke liegt bei rund 18 Prozent. Für Mandy Pfeifer, gleichstellungspolitische Sprecherin in der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, ist klar: 
„Das sind 18 Prozent zu viel. Zwar ist die Lohnlücke in den zurückliegenden Jahren etwas kleiner geworden, damit stimmt die Richtung, aber das Tempo noch lange nicht. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss selbstverständlich sein und endlich Realität werden. Frauen verdienen mehr! Ein Grund mehr, dass wir nicht nachlassen in unseren Anstrengungen um Lohngerechtigkeit. Denn unser Ziel bleibt: Null Prozent Lohnunterschied. Hierfür setzen wir uns mit aller Kraft ein – so lange, bis der Equal Pay Day auf den Jahresanfang fällt. Selbst zwischen Frauen und Männern mit den gleichen arbeitsmarktrelevanten Eigenschaften, also etwa einer gleichen Ausbildung, bleibt in Deutschland eine Lohnkluft von sechs Prozent – der sogenannter bereinigter Gender Pay Gap.

Vor allem jetzt in der Pandemie wurde sehr deutlich, wie wichtig es wäre, dass alle Menschen, die hart und schwer arbeiten, auch gut dafür bezahlt werden. Mit voller Wucht sehen wir jetzt, wie wertvoll und ‚systemrelevant‘ die Arbeit im Pflegebereich, im Gesundheitswesen, im Handel oder in der Gastronomie ist. Die Menschen, die in diesen Berufszweigen arbeiten, unter ihnen besonders viele Frauen, können nicht im Homeoffice arbeiten. Sie leisten weiter ihre Arbeit nah bei den Menschen, damit es unserer Gesellschaft auch in einer Ausnahmesituation gut geht, in den Supermärkten, den Pflegeheimen, den Krankenhäusern und in den Wohnungen pflegebedürftiger Menschen. Ihnen danke ich auch nochmals herzlich für ihr Engagement in den vergangenen beiden Jahren. Aber ein Blick in die Statistik zeigt, dass gerade in diesen Bereichen die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern deutlich höher ist als in anderen mit Tarifbindung. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Tarifverträge leichter allgemeinverbindlich erklärt werden. Damit würde beispielsweise die Situation im Einzelhandel verbessert – wovon sehr viele Frauen profitieren.
Ein erster wichtiger Schritt ist ab Oktober die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro. Davon werden ebenfalls sehr viele Frauen in unserem Bundesland profitieren. Darum liegt uns die Erhöhung am Herzen und wir haben sie im Koalitionsvertrag festgeschrieben und werden im Bundesrat zustimmen.

Auch sind wir dran, dass Sorgearbeit aufgewertet wird. Fast überall ist Sorgearbeit immer noch weiblich. Hier werden wir dazu beitragen, dass unbezahlte Sorgearbeit und bezahlte Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männer endlich gerechter verteilt wird. Ein Beispiel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familienarbeit ist die beitragsfreie Ferienbetreuung im Hort für alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern. Diese werden wir im Umfang von bis zu zehn Stunden im Landtag beschließen. Greifen wird sie bereits ab den Sommerferien. Außerdem werden wir die Ganztagsbetreuung im Grundschulalter weiter ausbauen.“
Kontakt
  • Sprecherin für Familien-, Kinder-, Gleichstellungspolitik und LSBT*IQ
  • Bildungsausschuss, Sozialausschuss