SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Andreas Butzki: Mittlere-Reife-Pflichtprüfung in Klasse 10 belastet die Schulen, bringt aber keinen Gewinn für die Schüler

Zur Diskussion über die Durchfaller-Quote beim Abitur erklärt der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Butzki:

„In Mecklenburg-Vorpommern haben wir eine sehr hohe Abiturquote. Über 50 Prozent eines Jahrganges streben heute das Abitur an, da sich immer mehr Eltern auf Grund ihres weitreichenden Wahlrechts zunächst für diesen Weg entscheiden. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler durch die Schulen über Alternativen intensiv beraten werden, sofern die Leistungen dieses Ziel gefährden.

Entscheiden sie sich nach der 10. Klasse, das Gymnasium zu verlassen, können sie an der Mittleren-Reife-Prüfung teilnehmen und erhalten die Mittlere Reife. Entscheiden Sie sich erst später für einen anderen Schulweg, erhalten sie auch ohne Prüfung einen gleichwertigen Abschluss, sobald sie die Voraussetzungen für die Zuerkennung des schulischen Teils der Fachhochschulreife erfüllen.

Die Forderung nach einer Pflichtteilnahme an der Prüfung in der 10. Klasse hilft den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern nicht weiter, sondern bedeutet nur eine zusätzliche Belastung und viel bürokratischen Aufwand für die Schulen. Die Schülerinnen und Schüler hätten dann bereits in der Klasse 10 einen zusätzlichen Notenstress, um diese Pflichtprüfung zu umgehen. Zudem könnten sie während der Prüfungs- und Vorbereitungszeit wochenlang nicht am Unterricht teilnehmen. Und die Schulen müssten zusätzliche Prüfungen organisieren, was zu neuer Unterrichtsvertretung und einer höheren Belastung der Lehrkräfte führt.

Die dafür notwendige Zeit und Kraft sollte lieber in eine gute und ausführliche Beratung und Förderung investiert werden, anstatt in eine unnötige Pflichtprüfung.“

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