SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Heute feiern wir den 140. Geburtstag von Johannes Stelling. Der von den Nazis ermordete Sozialdemokrat stand zeitlebens, etwa als Innenminister und Ministerpräsident des Freistaates Mecklenburg-Schwerin oder als Mitglied des Landtages während der Weimarer Republik, für gesellschaftliches Engagement und Zivilcourage ein. Der beherzte Kampf gegen den sich permanent verstärkenden Nationalsozialismus war ihm ein wichtiges Anliegen. Stelling wurde im Juni 1933 zu einem der ersten Opfer der sogenannten „Köpenicker Blutwoche“. In der Nacht vom 21. Auf den 22. Juni wurde er nach Misshandlungen und Folter von der SA bestialisch ermordet:

Auszug aus dem Polizeibericht:

„In einem am 1. Juli 1933 aus der Dahme gezogenen Sack befand sich eine männliche Leiche in gekrümmter Stellung. Der Oberkörper war nackt und zeigte zahlreiche Schussverletzungen. An der rechten Hand hatte die Leiche einen goldenen Trauring mit der Inschrift: „Fr.Sch.25.12.01“. Die Taschen enthielten zwei Taschentücher (blutgetränkt). Eins von diesen war mit „J.S“ gezeichnet. Der Sack enthielt drei Pflastersteine. Einwandfrei ist inzwischen die Leiche als diejenige des SPD-Angehörigen Johannes Stelling (...) identifiziert.“

Zu seinem Gedenken verleiht die SPD-Landtagsfraktion auch in diesem Jahr den mit 2000 Euro dotierten Johannes-Stelling-Preis.

„Mit dem Preis ehren wir Bürgerinnen und Bürger oder auch Institutionen des Landes für ihr couragiertes Verhalten und bürgerliches Engagement. Für die bereits zwölfte Preisverleihung sind so viele Nominierungsvorschläge wie nie zuvor eingegangen. Dies kann als eine breite Etablierung des Preises gewertet werden. Die rege Teilnahme belegt aber auch eine höhere Sensibilität in der Gesellschaft im Kampf gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“, so der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Thomas Krüger.

Eine fachkundige Jury bewertet nun die Vorschläge und nominiert drei Kandidaten. Die Verleihung findet am 21. Juni in feierlichem Rahmen in Schwerin statt.
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