Der Landtag hat sich heute auf Initiative der SPD-Landtagsfraktion dafür ausgesprochen, den Ausbau von Paludikulturen weiter zu fördern und stärker wissenschaftlich zu begleiten. Hierzu erklärt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Krüger:
„Der Anbau von Paludikulturen, wie z.B. Schilf, Rohrglanzgras und Schwarzerlen auf wiedervernässten Mooren hat für M-V Potential zur Erzeugung regenerativer Energie aus Biomasse. Diese auf Feuchtstandorten wachsenden Pflanzen können geerntet und energetisch verwertet werden.
Um die für nasse Moorstandorte neuen Nutzungsmöglichkeiten weiter erforschen zu können, ist ein Ausbau der wissenschaftlichen Begleitung notwendig. Deshalb setzt sich die SPD für eine dauerhafte Einrichtung einer Professorenstelle für den Bereich der Moorforschung ein. Ich bin sehr froh, dass der Landtag heute grünes Licht gegeben hat für entsprechende Verhandlungen mit der Universität Greifswald.
Bei einem geschätzten Moorflächenpotential von über 50.000 ha bestehen in Mecklenburg-Vorpommern ideale Voraussetzungen, um weitere lokale und nachhaltige Wertschöpfungsketten entstehen zu lassen. So gibt es neben der direkten energetischen Verwertung der Paludi-Biomasse, die auf nassen Moorstandorten gewachsen ist, viele weitere Anwendungsmöglichkeiten. Dazu gehören etwa die Verwertung in Biogasanlagen, die Produktion von Pellets und Briketts, das Herstellen von Baustoffen z.B. aus Lehm und Schilf oder die Produktion von Dämmstoff- und Brandschutzmatten.“
Hintergrund:
Durch den Anbau von Paludikulturen („palus“ – lat.: Sumpf, Morast) kann ein Teil der Moorfläche wieder einer nassen nachhaltigen Moorbewirtschaftung zugeführt werden. Vorteile sind:
• Erhalt des Torfkörpers
• Produktion nachwachsender Rohstoffe
• Keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion
• Reduzierung von CO2-Emissionen
• Einkommensalternativen für Landwirte