SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besucht heute den Standort der LUP-Kliniken in Ludwigslust. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Christine Klingohr, und Gesundheitsministerin Stefanie Drese begleiten ihn. Dabei werden sie dem Bundesgesundheitsminister die besonderen Bedarfe Mecklenburg-Vorpommerns mit Blick auf die Krankenhaus-Versorgung erläutern. Im Vorfeld des Termins erklärt Christine Klingohr hierzu:

„Damit wir alle Krankenhausstandorte langfristig erhalten können, ist eine Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft dringend geboten. Wir sind daher froh, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diese riesige Reform auf den Weg bringt, an die sich keiner seiner Vorgänger herangetraut hat.

Wir machen uns dafür stark, dass bei dieser Reform vor allem an den ländlichen Raum gedacht wird. In MV gelten ganz andere Bedingungen für die medizinische Versorgung, als in anderen Bundesländern mit hoher Bevölkerungsdichte. Aus diesem Grund werden wir dem Bundesgesundheitsminister darlegen, welche Bedarfe bei uns im Land bestehen.

Erstens: Wir müssen die sektorenübergreifende Versorgung stärken. Wo kein Haus- oder Facharzt in unmittelbarer Nähe erreichbar ist, müssen Patienten die Möglichkeit haben, sich leichter als bisher im Krankenhaus behandeln zu lassen. So wird die medizinische Versorgung in den Regionen, in denen nur wenige niedergelassene Ärzte arbeiten, verbessert.

Zweitens: 70 Prozent aller Krankenhäuser in MV können heute überhaupt nur noch arbeiten, weil sie durch die Krankenkassen zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten, den sogenannten Sicherstellungszuschlag. Dieses Geld werden unsere Krankenhäuser auch in den kommenden Jahren benötigen, wenn wir die gute Versorgung in MV aufrechterhalten wollen. Diese Zuschläge müssen daher so ausgestaltet werden, dass sie den Betrieb unserer kleinen Kliniken tatsächlich sicherstellen.

Drittens: Qualität darf nicht allein an Mindestzahlen geknüpft sein. Gerade in MV werden bestimmte Operationen seltener durchgeführt. Bei komplexen Operationen ist es vertretbar, eine längere Anreise in ein spezialisiertes Krankenhaus einzuplanen. Grundlegende Eingriffe müssen aber weiterhin in unseren Kliniken angeboten werden, damit Patientinnen und Patienten keine weiten Wege auf sich nehmen müssen und die wohnortnahe Versorgung sichergestellt ist.“

  • stellv. Fraktionsvorsitzende
  • Sprecherin für Senioren-, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik
  • Finanzausschuss, Sozialausschuss