In der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ stellten die Gutachter des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung ihre Grundlagenexpertise zum Thema „Bildung im Alter“ vor. Dazu erklärt Martina Tegtmeier, Mitglied der Enquete-Kommission sowie Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik in der SPD-Fraktion:
"Eine kontinuierliche Fortbildung schützt ältere Berufstätige vor Arbeitslosigkeit und ermöglicht den flexibleren Einsatz im Unternehmen. So können ältere Beschäftigte durch Qualifikation und firmeninterne Umschulung evtl. im Betrieb auch körperlich weniger belastende Tätigkeiten übernehmen, wenn sie nicht mehr in der Lage sind ihre ursprüngliche Tätigkeit auszuüben.
Angesichts des drohenden Fachkräftemangels können es sich Unternehmen auch nicht mehr leisten, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer "ziehen zu lassen", bevor diese das Rentenalter erreicht haben. Immer öfter werden die Firmen sogar Menschen beschäftigten müssen, die dieses Alter überschritten haben. Daher liegt es auch im Interesse der Unternehmen, ihre älteren Mitarbeiter weiter zu qualifizieren. Klein- und mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Personalabteilung verfügen, brauchen Unterstützung bei solchen personalpolitischen Maßnahmen.
Lebenslanges Lernen ist zudem auch nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben sinnvoll. Insbesondere in den Bereichen Informationstechnologie, Politische Bildung und Freiwilliges Engagement muss es ausreichende Weiterbildungsangebote für Seniorinnen und Senioren geben, um ihnen Teilhabe in der sich schnell verändernden Gesellschaft zu gewährleisten. Gleichzeitig werden damit die sozialen Kontakte der Seniorinnen und Senioren gestärkt. Unsere älter werdende Gesellschaft braucht engagierte und fitte Seniorinnen und Senioren."
Hintergrund:
Die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde vom Landtag eingesetzt, um politische Maßnahmen zur Anpassung an die älter werdende Gesellschaft zu empfehlen. Sie setzt sich aus elf Mitgliedern des Landtages und zehn externen Fachleuten zusammen und tagt öffentlich. In den sechs Themenfeldern „Wohnen im Alter“, „Alter und Gesundheit/Pflege“, „Mobilität im Alter“, „Bildung/Arbeit“, „Bürgerschaftliches Engagement/Gesellschaftliche Teilhabe“ und „Infrastruktur“ erarbeitet die Kommission auf Grundlage von wissenschaftlichen Gutachten und im Dialog mit den zuständigen Ministerien und Experten aus der Praxis Vorschläge für eine zukunftsfeste Seniorenpolitik.