Am Dienstag stellte Wissenschaftsministerin Bettina Martin in Schwerin die Eckpunkte des zweiten Teils der großen Lehrkräftebildungsreform vor. Diese sehen vor, die Fachwissenschaften und die Fähigkeit, diese wirksam zu vermitteln, bei der Ausbildung der Lehrkräfte in ein besseres Verhältnis gebracht werden und das Lehramtsstudium insgesamt attraktiver wird. Hierzu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Nadine Julitz:
„Um die flächendeckende Unterrichtsversorgung und die gute Schule auch in Zukunft abzusichern, braucht unser Bundesland weiterhin mehr Lehrerinnen und Lehrer. Doch während andere Parteien mit markigen Parolen versuchen, alles nur schlecht zu reden, arbeiten wir als Regierungskoalition an effektiven Maßnahmen.
Wir machen das Lehramtsstudium deutlich attraktiver. Es geht darum, schneller auszubilden, mehr auszubilden und vor allem noch besser auszubilden. Wir sorgen beispielsweise dafür, dass die Fachwissenschaften und die Fähigkeit, diese didaktisch zu vermitteln, in einem noch besseren Verhältnis stehen. Lehrerinnen und Lehrer müssen keine Professorinnen und Professoren für theoretische Mathematik sein, sondern den Schülerinnen und Schülern die wichtigen Grundlagen verständlich vermitteln können. Dafür braucht es im Studium das beste Verhältnis zwischen Fachwissen und Didaktik. Dafür werden wir sorgen.
Gleichzeitig machen wir das Lehramtsstudium flexibler. Bislang müssen sich angehende Lehramtsstudierende gleich zu Beginn ihres Studiums dafür entscheiden, ob sie später an einem Gymnasium oder der Regionalen Schule unterrichten wollen. Mit dem neuen Lehrkräftebildungsgesetz sorgen wir dafür, dass diese Entscheidung erst deutlich später getroffen werden muss. Dieses System ist in Hamburg bereits erprobt und zeigt dort, dass sich dies positiv auf die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger auswirkt. Darüber hinaus werden wir die Anzahl der Studienplätze im naturwissenschaftlichen Bereich an der Universität Greifswald erhöhen. Dadurch erhoffen wir uns außerdem Klebeeffekte für den östlichen Landesteil.
Mit dem neuen Lehrkräftebildungsgesetz sorgen wir dafür, dass Lehramtsstudierende künftig einmal studieren und dabei die Lehrbefähigung für die Regionale Schule, die Gesamtschule und das Gymnasium erhalten. Zudem können die Lehrkräfte durch diese Regelung nach dem Studium leichter zwischen Schularten wechseln. Mit diesen und weiteren Maßnahmen begegnen wir dem Lehrkräftebedarf entschieden. Die Abschlüsse werden selbstverständlich auch nach der Lehrerbildungsreform deutschlandweit anerkannt sein.
Dass die CDU immer wieder behauptet, das Gymnasium solle abgeschafft werden und Einheitsbrei drohe, ist schlicht falsch und zeigt einmal mehr den neuen politischen Stil der CDU. Fakt ist, dass wir selbstverständlich das Gymnasium erhalten und zugleich das Studium attraktiver machen werden. Trotzdem versucht die CDU mit expliziten Fake-News, einer landesweiten Plakatkampagne und einer skurrilen Kochshow von Daniel Peters Verunsicherung im Land zu schüren. Das machen wir nicht mit. Wir stärken mit dem Lehrkräftebildungsgesetz alle Schularten, machen das Studium in MV deutlich attraktiver und passen unsere Lehrerbildung an die Erfordernisse unserer Zeit an.“