Zur Übergabe von etwa 19.000 Unterschriften, die die Bürgerinitiative für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Wolgast e. V. gesammelt hat, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Julian Barlen:
„Das Engagement der Bürgerinitiative zum Erhalt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie der Kinder- und Jugendmedizin am Wolgaster Kreiskrankenhaus verdient unsere Wertschätzung. Dieser Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger in und um Wolgast ist Ausdruck gelebter Demokratie.
Die Entscheidung zu den Krankenhausstandorten in Anklam und Wolgast war keine Entscheidung gegen, sondern eine Entscheidung für die Standorte. Dabei waren es die Träger der Krankenhäuser in Anklam und Wolgast selbst, die aufgrund der wirtschaftlichen Situation die Initiative zur Neustrukturierung und Arbeitsteilung ergriffen haben. Daraufhin wurde unter Beteiligung der Krankenhausgesellschaft, des Städte- und Gemeinde- sowie Landkreistags, der Krankenkassen und der Ärztekammer die jetzige Lösung gemeinsam erarbeitet, um beide Krankenhausstandorte zukunftsfest zu machen. Das war ein schwieriger, aber notwendiger Schritt.
Denn Mecklenburg-Vorpommern hat seit Jahren mit dem demografischen Wandel zu kämpfen. Die Zahl der jüngeren Menschen nimmt ab, die der Älteren und insbesondere der Hochbetagten steigt. Gleichzeitig wird es zunehmend schwerer, das erforderliche Fachpersonal zu gewinnen. Zudem stellen bundesgesetzliche Regelungen neue und strengere Qualitätsanforderungen an die Krankenhäuser. Deshalb sind nicht nur Veränderungen im stationären Sektor, sondern im gesamten medizinischen Bereich notwendig.
Das betrifft auch und insbesondere die Region in Vorpommern-Greifswald. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation vor Ort, der Patientenzahlen und der Fachkräftesituation musste gehandelt werden. Mit der Konzentration der Frauen-, Geburts-, Kinder- und Jugendmedizin in Anklam und der Altersmedizin in Wolgast, werden beide Versorgungsstandorte nachhaltig gesichert.“