SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Mit einem heute vom Landtag beschlossenen Antrag fordert die SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der Linksfraktion wirksame gesetzliche Regeln gegen Spielsucht in Videospielen. Im Zentrum steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor manipulativen Kaufanreizen durch sogenannte Lootboxen und Mikrotransaktionen.

„Spielen ist Teil unserer Lebensrealität – und das generationenübergreifend“, erklärt Julian Barlen, Vorsitzender der SPD-Fraktion. „Aber wenn Konzerne Kinder gezielt mit Glücksspielmechanismen zum Geldausgeben bringen, dann muss die Politik eingreifen. Wir sagen klar: Spaß am Spielen ja, Glücksspiel und Abzocke nein!“

Im Fokus des Antrags stehen Lootboxen: virtuelle Überraschungspakete, die mit echtem Geld gekauft werden können – ohne zu wissen, was drinsteckt. Oftmals erhoffen sich die Spielenden dadurch einen Vorteil im Spiel. Ein Prinzip, das viele Entwickler nutzen, um Profit zu machen – und das besonders junge Menschen gefährdet. Im Jahr 2023 hat die Spielebranche alleine in Deutschland 7,9 Milliarden Euro Umsatz gemacht. 47,6 Prozent davon kommen durch sogenannte In-Game-Käufe, zu denen auch Lootboxen gehören.

„Diese Boxen funktionieren nach den gleichen Prinzipien wie normales Glücksspiel – nur dass es bislang kaum Regeln gibt“, so Barlen.

Die SPD-Fraktion fordert deshalb:

  • eine Altersfreigabe ab 18 Jahren für Spiele mit Lootboxen
  • verpflichtende Kennzeichnung und Offenlegung der Gewinnwahrscheinlichkeiten,
  • technisch einheitliche Möglichkeit für Eltern zur Ausgabenbegrenzung auf allen Plattformen
  • Glücksspiel in Videospielen soll den gleichen Beschränkungen der Werbung wie normale Glücksspiel unterliegen
  • Videospiele mit Glücksspielmechaniken sollen zusätzlich besteuert werden und im Sinne eines Präventionscents zur Finanzierung von Aufklärung und Beratung genutzt werden

„Unsere Aufgabe ist klar: Wir müssen verhindern, dass junge Menschen süchtig werden, weil Algorithmen sie ausnutzen“, sagt Barlen abschließend.

Kontakt
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  • Sprecher für Strategien für Demokratieförderung und Extremismusbekämpfung