SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Tilo Gundlack: Wir haben versprochen, alles wirtschaftlich Sinnvolle zu tun, um Unternehmen in MV zu retten. Daran halten wir uns.

Jochen Schulte: Es wäre unverantwortlich, diesem weltweit agierenden Unternehmen nicht zu helfen.
Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten können bei der Schweriner Landesregierung Sonderkredite und Bürgschaften aus dem MV-Schutzfond beantragen, wenn sie durch die Corona-Krise in eine finanzielle Schieflage geraten sind. Die Nordex AG mit Sitz in Rostock bat um diese Sonderhilfe. Nachdem gestern bereits das Landeskabinett hierzu in einer Sondersitzung tagte, hat heute der Finanzausschuss des Landtages einer staatlichen Bürgschaft in Höhe von 104 Mio. Euro zugestimmt. Damit beteiligt sich Mecklenburg-Vorpommern zu einem Großteil an den geforderten Sicherheiten für das 350 Millionen Euro Darlehen von Nordex.

Mit 1.600 Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern zählt Nordex zu den wichtigsten Arbeitgebern im Land.

Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Tilo Gundlack zeigt sich über diese Entscheidung erfreut: „Zu Beginn der Corona-Krise haben wir versprochen, alles finanziell und wirtschaftlich Sinnvolle zu tun, um Unternehmen und Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu retten. Dieses Versprechen halten wir auch weiterhin ein. Nach den Sonderkrediten zur Rettung der MV-Werften und der Eisengießerei in Torgelow haben wir heute den Grundstein für eine erneute Rettung gelegt. Mecklenburg-Vorpommern trägt diese Bürgschaft nicht allein. Zusammen mit dem Bund und der Freien und Hansestadt Hamburg teilen wir die Bürgschaftslast in Höhe von insgesamt 350 Millionen Euro. Wir können momentan nur hoffen, dass der Hamburger Senat die gleiche richtige Entscheidung gefällt hat.“

Jochen Schulte, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ergänzt: „Nordex ist ein Unternehmen von Rang und Namen beim Bau von Windkraftanlagen. Sie exportieren nicht nur Windkraftanlagen, sondern auch die deutsche Vision von nachhaltiger Energiegewinnung in die Welt. Es wäre von unserer Seite unverantwortlich, einem solch wichtigen Unternehmen nicht zur Seite zu stehen. Diese Bürgschaft kommt jedoch nicht ohne Erwartungen an die Unternehmensspitze: Die Arbeitsplätze müssen in Rostock erhalten bleiben und das Unternehmen muss weithin in Forschung und Entwicklung investieren. Andernfalls sich die Corona-bedingten Umsatzausfälle nicht wieder auszugleichen.“
  • Vorsitzender des Finanzausschusses
  • Sprecher für Haushalts- und Finanzpolitik, Werftenpolitik
  • Finanzausschuss, Bildungsausschuss