SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Das historische Schlachtfeld aus der Bronzezeit im Tollensetal und dessen touristische Erschließung war heute auch Thema im Landtag. „Das älteste bekannte Schlachtfeld Europas ist eine archäologische Sensation und muss gut geschützt werden“, sagte der örtliche Landtagsabgeordnete der SPD-Fraktion Thomas Krüger während der heutigen Debatte. 
„Was sich im Tollensetal erforschen lässt, ist bedeutsam wie das Tal der Könige in Ägypten, die Angkor-What-Tempelanlagen in Südostasien, der Schatz des Priamos in Südwestasien, der Machu-Picchu in Südamerika. Das ist Weltrang“, brachte es Anna-Konstanze Schröder, Sprecherin für Heimatpflege, gekonnt auf den Punkt. „Diese archäologischen Fundstätten sind bekannte touristische Destinationen. Dafür sparen manche Leute längere Zeit, um sie sehen zu können. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Funde des Tollensetals bislang vor allem Spezialistinnen und Spezialisten bekannt, aber jeder und jede sollte das kennen. Das gehört zur Heimatbildung in Mecklenburg-Vorpommern.

So ist das mit den Ansichten: Für die einen ist es eine alte Straßenbefestigung, viele alte Knochen und Altmetallschrott, von dem sich manches vielleicht noch auf einem Flohmarkt verhökern ließe. Dazu alles im Sumpf versunken. Für die Auskenner ist es jedoch die älteste Fahrbahn Mecklenburg-Vorpommerns, die Nord- und Südeuropa verbunden hat. Und das alles lange vor den Römern und Alexander dem Großen, sondern vielmehr zu Zeiten Ramses‘. Und das gilt es nun zu schützen, zu sichern und aus dem Vergessen zu holen.“

Thomas Krüger: „Mit seinen Pfunden muss man wuchern. Im Tollensetal haben wir so ein sensationelles Pfund. Nur weiß kaum jemand was davon und es ist stark gefährdet. Das wollen wir jetzt ändern.

Dafür soll das knapp 3000 Jahre alte Schlachtfeld, das der Archäologie noch immer etliche Rätsel aufgibt, dem Sumpf des Vergessens und des Untergangs entrissen werden. Es sollen die Rätsel gelöst werden, worüber der Konflikt entbrannt war und wer in die Schlacht zog. Dazu verpflichtet uns das Schlachtfeld auch, weil es nach Aussagen der Fachleute unter den weltweit 50 wichtigsten archäologischen Entdeckungen rangiert. Weil es in Europa sogar das einzige Schlachtfeld dieser Art und dieser Bedeutung ist.

Jedoch müssen wir das Moorbett vor den Folgen des Klimawandels schützen, damit die historischen Hinterlassenschaften nicht für immer verloren gehen. Zudem müssen die Ausgrabungen weitergehen, die Funde schnell gesichert werden und das alte Schlachtfeld auch touristisch anziehender werden. Meine Idee wäre, dass ein Wanderweg und zwei Aussichtstürme entstehen, die durch eine Hängebrücke dazwischen verbunden werden. Wer hinaufsteigt und hinunterschaut, hat das Schlachtfeld zu seinen Füßen und einen einzigartigen Ausblick über das faszinierende Tollensetal. Aber schöne und zündende Ideen haben sicherlich auch die Expert*innen des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege. Die sollen sich nämlich bis September 2023 intensiv damit beschäftigen und ein Konzept unter anderem zusammen mit dem archäologischen Landesmuseum in Rostock vorlegen. Der Auftrag steht jetzt und wir werden als Landtag im September auch nachfragen. Spätestens dann werden wir wieder über unsere sensationellen Pfunde im Tollensetal reden.“
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