SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Morgen jährt sich zum 77. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Im KZ Auschwitz hatten am 27. Januar 1945 für rund 7.000 Häftlinge Hunger, Tod, Gaskammern und sadistische Menschenversuche ein Ende. Vor 77 Jahren erreichten Soldaten der Roten Armee das Tor mit der zynischen Botschaft „Arbeit macht frei“. Für 1,3 Millionen Menschen kamen die Befreier zu spät. Auschwitz war ein Vernichtungslager. Überleben war die Ausnahme. Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt Julian Barlen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: 

„Wir gedenken heute aller Menschen, die aufgrund ihrer Religion, Herkunft, Lebensweise oder politischen Einstellung misshandelt und getötet wurden. #weremember heißt für uns, auch heute wachsam zu sein und gemeinsam Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Antisemitismus und Menschenhass nie wieder zu Leid und Tod führen können.

Auch während der Corona-Pandemie zeigen sich immer wieder antisemitische und verharmlosende Tendenzen, die wir klar zurückweisen. Wenn beispielsweise immer wieder zynisch der gelbe Stern mit der Aufschrift 'ungeimpft' getragen wird, sich eine Rednerin als 'Anne Frank' fühlt oder Befürworter einer Impfkampagne als 'NS-Impfstaffel' diffamiert wird, dann wird das Leid von vielen Millionen Menschen, die der industriellen Vernichtung durch den Nationalsozialismus zum Opfer fielen, verhöhnt. Das geht eindeutig zu weit, denn hier wird gezielt der Holocaust verharmlost. Wir dürfen nie vergessen und müssen mahnen, wie es gesellschaftlich und politisch zu dem nur schwer vorstellbaren und unerträglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gekommen ist.

Zahlreiche Anschläge auf Jüdinnen und Juden in ihrem alltäglichen Leben, Attacken auf Synagogen und die Verharmlosungen des #Holocaust sind uns auch 2022 Mahnung, nicht nachzulassen. Deutlich wird einmal mehr, dass wir jederzeit und überall gegen schwelenden Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit aufstehen müssen. Der 27. Januar gilt also auch heute noch als Mahnung, dass wir das jüdische Leben in unserer Mitte schützen und antisemitische Tendenzen auch in unserer Zeit immer wieder im Keim erstickt werden müssen und wir eine aktive und lebendige demokratische Zivilgesellschaft brauchen.

Wir müssen das Wissen über die Gräueltaten und das Erinnern an Auschwitz wachhalten. Gegen das Vergessen muss die Geschichte des größten Konzentrations- und Vernichtungslagers, das innerhalb weniger Jahre der größte Friedhof der Welt wurde, immer wieder neu erzählt werden. Der Name Auschwitz hat einen Zivilisationsbruch markiert, der in Erinnerung bleiben muss.

Auschwitz ist Auftrag und Verpflichtung für uns als Landtagsfraktion, deutlich und klar gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Diskriminierung einzutreten und auch die jungen Generationen dafür zu sensibilisieren. Wir lassen insbesondere in der anhaltenden Corona-Pandemie keine Gleichsetzungen mit der Nazi-Zeit zu.“
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  • Sprecher für Strategien für Demokratieförderung und Extremismusbekämpfung