SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Heute war der Ex-Chef des Landesverfassungsschutzes Jürgen Lambrecht als Zeuge vor den Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der rechtsextremen Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrundes in Deutschland und MV geladen. Lambrecht war von 2002 bis 2009 Chef des Landesverfassungsschutzes. In diese Zeit fallen der Mord an Mehmet Turgut (2004) und diverse Banküberfälle des NSU-Trios. Die Zeugenvernehmung wurde seitens des Ausschusses abgebrochen und eine neue Ladung angekündigt. Dazu erklärt Julian Barlen, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Strategien gegen Rechtsextremismus:
„Der Auftritt des ehemaligen Chefs des Landesverfassungsschutzes Jürgen Lambrecht war empörend und dem ernsthaften Untersuchungsgegenstand in keiner Weise angemessen. Herr Lambrecht war in keiner Weise vorbereitet und – trotz seines insgesamt vitalen und sehr zugewandten Verhaltens – nicht Willens oder in der Lage, auf Fragen des Ausschusses zu antworten. Deshalb wurde die Vernehmung kurzerhand abgebrochen und eine erneute Ladung angekündigt.

Das NSU-Trio hat zehn Menschen ermordet. Dazu konnte es nicht zuletzt kommen, weil die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern es nicht frühzeitig geschafft haben, dem Terror-Trio das Handwerk zu legen. Wir schulden den Opfern, jetzt alles dafür zu tun, damit endlich Licht ins Dunkel der behördlichen Verfehlungen und möglicher Unterstützungsnetzwerke kommt. Daran müssen nach wie vor auch alle mitwirken, die jemals Verantwortung getragen haben und gerade solche, die in der ersten Reihe standen. Wir erwarten von Herrn Lambrecht, dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.“
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