21. November 2022
Kaum neue Erkenntnisse durch Zeugen im NSU-Untersuchungsausschuss
"Der heutige Zeuge gab in einem Eingangsstatement einen Überblick der Abläufe aus seiner Sicht. In seine Amtszeit beim Verfassungsschutz fielen sowohl die schäbige Ermordung Mehmet Turguts in Rostock, als auch die beiden Banküberfälle in Stralsund. Beide sind erst nachträglich mit Bekanntwerden des NSU am 4. November 2011 als Straftaten des NSU erkannt und damit auch die Ermordung Mehmet Turguts erst dann als rechtsterroristisches NSU-Verbrechen eingestuft worden.
Jetzt im November 2022 wissen wir seit mehr als einem Jahrzehnt, dass es das rechtsterroristische NSU-Trio gab. Wir wissen um die abscheulichen Morde und perfiden Taten quer durch Deutschland. Doch auch nach diesem Jahrzehnt kennen wir die Hintergründe und insbesondere das unterstützende Netzwerk des mordenden Trios nur im Ansatz. Nur sehr wenig Licht in das Dunkel brachten hierbei die Behörden selbst. Auch die heutige Befragung eines langjährigen Beamten des Landesverfassungsschutzes brachte keine wirklich neuen Erkenntnisse, sondern bestätigte bereits Gesagtes. Landes- und Bundesbehörden, Verfassungsschützer und Innenministerien stellten deutschlandweit Informationen von Tathergängen und Tatorten nicht in den Zusammenhang, der früher Aufschluss zu Taten und Personen hätte geben können. Leider tappen wir weiterhin auch in Mecklenburg-Vorpommern im Dunkeln, wie das NSU-Trio vorgegangen ist, warum und wie es sich Opfer und Tatorte ausgesucht hat."
Kontakt
- Sprecher für Polizei und Justizvollzug
- Innenausschuss, Rechtsausschuss
- Telefon: 0385 525 23 46
- Telefax: 0385 525 23 38
Meldungen von Bernd Lange
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